Daniel Schmid Dipl. Arch. ETH Architekturbüro Tübingen
Doppelhaus Im kleinen Feldle 19 und 21, Tübingen – Kilchberg 2012

Bauherrschaft:
privat

Architekt:
Daniel Schmid  Dipl. Arch. ETH, Freier Architekt, Salzstadelgasse 7, 72070 Tübingen

Tragwerksplanung:
Ströbel Bilger Mildner, Beratende Ingenieure, Lilli-Zapf-Straße 6, 72072 Tübingen, www.ib-stroebel.de

HLS-Planung:
Andreas Präffcke, Büro für Haustechnikplanung, Achalmstraße 23, 72072 Tübingen

Das Doppelhaus steht in einem Neubaugaugebiet in Tübingen – Kilchberg. Dieses entstand im Lauf der letzten 20 Jahre und ist weitgehend mit Reihen- und Doppelhäusern bebaut, jüngst entstanden auch zwei Mehrfamilienhäuser. Die beiden Grundstücke befinden sich auf ebenem Gelände und haben je eine Fläche von 344 und 361m². Für diesen Bereich schreibt der Bebauungsplan ein Satteldach bei einer Traufhöhe von 6,20m vor.

Die beiden jungen Baufamilien fanden sich in einer Baugemeinschaft zusammen, um gemeinsam in gemeinsamer Gestaltung das Doppelhaus zu errichten. Durch die gemeinsame Planung sollten nicht nur gestalterische Ziele besser erreicht werden können, auch die Wirtschaftlichkeit im Bau und die Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung der Haustechnik waren wesentliche Argumente.

Die Beiden Haushälften haben recht klassische Grundrisse mit Nebenräumen im Untergeschoss, dem Wohnbereich im Erdgeschoss, je zwei Kinderzimmern und dem Elternschlafzimmer im ersten Obergeschoss und einem großen Spiel-, Arbeits- und Gästebereich im Dach. Diese Aufteilung wird jedoch sehr großzügig und offen umgesetzt, im Einzelnen wird die Typologie den individuellen Bedürfnissen der beiden Familien entsprechend abgewandelt.

Gestalterisch ist das Haus als einfacher Holzbau entwickelt, der seine Qualitäten gerade aus der grundlegend einfachen Konstruktion zieht. Unnötige Komplikationen werden vermieden. Die Grundrisse werden sehr licht und offen gehalten und bekommen so einen starken Bezug nach außen. Wichtig ist die hochwertige Gestaltung und räumliche Offenheit der vertikalen Erschließung: Die Treppen umschließen ein Treppenauge und werden von oben belichtet.

Unterstützt wird die architektonische Konzeption durch einen schlichten, dem Aufbau des Hauses entsprechenden Einsatz der verschiedenen Materialien Holz für Tragwerk und Verschalung in den oberen Geschossen und Beton für die Keller und die Gebäudetrennwände: Innen- und Außenwände sind nur gespachtelt und angestrichen, ebenso zum Teil die Decken, zum Teil bleiben hier auch die Holzbalken sichtbar. Die Treppen sind als Zweiholmtreppen mit Holzstufen ausgeführt und haben schlichte Stahlgeländer. Die Böden sind mit Eichenparkett und Fliesen belegt. Das Farbkonzept hält sich dementsprechend weitgehend an die Eigenfarben der Materialien. Die Oberflächen werden in den Wohnungen homogen gehalten, was die Großzügigkeit noch weiter erhöht.

Die Außenbereiche im Erdgeschoss sind außenplanerisch gefasst und gestalterisch an den Innenraum angeschlossen, der dadurch stark erweitert wird. Auch der Außenraum wird gemeinsam gestaltet und in Teilen gemeinsam genutzt, auch der Zugang erfolgt über einen gemeinsamen Weg, privatere Bereiche werden über die Bepflanzung abgetrennt.

Der Bau erreicht mit dreifachverglasten Holzfenstern, außenliegendem Sonnenschutz, Pelletheizung thermischer Solaranlage und Lüftungsanlage mit Abwärmerückgewinnung Effizienzhaus 55-Standard nach EneV 2009. Das geneigte Dach wird mit Betondachsteinen gedeckt.

Die Wohnungen haben (bei Anrechnung der Terrassen zu 25% ohne Zubehörflächen im Untergeschoss) jeweils eine Wohnfläche von etwa 170m². Auf diese Fläche bezogen betragen die Kosten einschließlich Baunebenkosten ohne Grundstück ca. 2100,-EU/m². Jede Einheit hat im Vorbereich einen Carport mit Fahrradschuppen.
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