Daniel Schmid Dipl. Arch. ETH Architekturbüro Tübingen
Sanierung und Umbau Wohnhaus Marktgasse 4, Tübingen 2005 - 2012

Bauherrschaft:
privat

Architekt:
Daniel Schmid  Dipl. Arch. ETH, Freier Architekt, Salzstadelgasse 7, 72070 Tübingen

Tragwerksplanung:
Georg Keller + Co. Ingenieurgesellschaft mbH, Henriettenweg 8, 72072 Tübingen, www.ibkeller.com

Das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus befindet sich in der Tübinger Oberstadt nahe dem Marktplatz. Es war im Jahr 1979 zuletzt saniert worden und wies im Gemeinschaftseigentum wie in den einzelnen Wohnungen einen zeittypischen Stand der Sanierung auf.

Zunächst wurden die Wohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss hochwertig erneuert und umgebaut. Auf die Anforderungen aus der zu erhaltenden Bausubstanz und dem in Jahrhunderten entstandenen komplexen Tragsystem musste dabei Rücksicht genommen werden.

Da der Zustand der Hoffassade durch auf der Wetterseite beidseitig sichtbar belassenes Fachwerk bauphysikalisch und bautechnisch im Gegensatz zur Vorderfassade unzureichend war, musste diese im Anschluss saniert werden. Die Prüfung des Bestandes ergab, dass diese auch in historischer Zeit zumindest zeitweise mit einem Putz versehen war. Daher wurde gemeinsam mit der Denkmalpflege die Entscheidung getroffen, das Gebäude mit einem außenliegenden Vollwärmeschutz zu versehen. Hoher Wert wurde auf die denkmalgerechte Putzqualität und die Detailausbildung gelegt:

Um die Maßstäblichkeit der Fassade zu erhalten wurden profilierte Fensterbekleidungen angebracht und deren Vorderseiten farblich abgesetzt. Der Vollwärmeschutz wurde so ausgebildet, dass er die Bewegung der bestehenden Außenwand nachvollzieht. Die Farbe der Hoffassade wurde fein auf die umgebende Bebauung abgestimmt. Für den Fassadenaufbau wurden den speziellen bautechnischen und bauphysikalischen Bedingungen entsprechend Steinwollelamellen mit Silikonharzputz gewählt.

Im Erdgeschoss mussten wegen des sich dort befindlichen Ladens Gitter vor den Fenstern angebracht werden. Die alten Gitter, die die Fassadengliederung gestört hatten, wurden durch in die Leibungen integrierte Gitter ersetzt.

Im Anschluss wird der auf der Vorderseite aus Teilen verschiedener Epochen zusammengesetzte und fein behauene Sandsteinsockel restauratorisch gesichert und in Teilbereichen ergänzt.

Aktuell wurde die Wohnung im Dachgeschoss saniert und aktuellen Brandschutzanforderungen angepasst, die Sanierung des Daches soll im kommenden Jahr folgen.

In allen Phasen der Planung und Ausführung wurde ein enger Kontakt zum Stadtplanungsamt und zum Landesdenkmalamt gepflegt. Die hohe Zufriedenheit der Hausgemeinschaft drückt sich in der langjährigen Zusammenarbeit und in der Beauftragung durch die Gemeinschaft ebenso wie durch einzelne Wohnungseigentümer aus.
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